Wentworth: Das Wimbledon des Golfsports

Über den Schauplatz der BMW PGA Championship…

Wentworth ist britisches Empire. Irgendwie. Das zinnengeschmückte Clubhaus hat was von einem Kastell, gotischer Stil. Auf der Terrasse servierte vor nicht allzu langer Zeit noch ein bärtiger Sikh mit Turban den „Afternoon Tea“. Samt Scones mit „clotted cream“, Erdbeermarmelade und Gurken-Sandwiches. Loch 19 heißt Burma Bar, auf der Karte steht auch ein Cocktail namens „Call me Old-Fashioned“ („Nenn mich altmodisch“). Das Commonwealth lässt grüßen. Vielleicht liegt es daran, dass Schloss Windsor quasi um die Ecke liegt, königlich bewohnt seit fast 1.000 Jahren.

Heimspiel der European Tour: Die BMW PGA Championship im Wentworth Club. Foto: European Tour

Private Enklave im Londoner Speckgürtel

Der Wentworth Club, wo jetzt wieder die PGA Championship steigt, ist eine private Enklave im südwestlichen Speckgürtel von London. Man lebt in den Wentworth Estates, im sportlichen Angebot sind neben Golf auf drei 18-Loch-Parcours und einem 9-Loch-Kurzplatz auch Tennis, Schwimmen und Fitness/Spa. Postalisch gehört alles zu Virginia Water, der ersten Gemeinde außerhalb Londons mit durchschnittlichen Haus-Preisen von über einer Million Pfund (ca. 1,3 Millionen Euro) . Von Wentworth aus dirigiert auch Keith Pelley als Geschäftsführer und mit Hilfe von rund 160 Mitarbeitern die Geschicke der European Tour. Es gab schon mit der Einführung des Race to Dubai immer mal Pläne, im Wüstenstaat ein neues Hauptquartier zu bauen, aber das scheiterte an den Kosten. Und wohl auch an der Verbundenheit mit Wentworth. Weiterlesen

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Rottaler Tagebuch: Glückwunsch an Königin Josefine

Als Medialer bei der Porsche European Open in Bad Griesbach, Teil drei … 

Mein Taxifahrer ist schier aus dem Häuschen wegen dieses internationalen Golfturniers in seinem beschaulichen Kurort: „Paaascht scho‘!“ Kommt mir bekannt vor. Nicht, dass er noch vergnügt mit den Fäusten auf dem Lenkrad trommelt. Aber tatsächlich: „Finde ich richtig gut, so ‘was ist wichtig für Bad Griesbach. Wenn sich das etabliert hat, wird es noch eine Menge Leute mehr anziehen.“ Geht doch. Und: „Hier gibt‘s schon jetzt einige Gäste, die richtig Geld auf den Kopf hauen.“ Asche auf mein Journalistenhaupt, dass ich nicht „wer, wo, wie?“ nachgehakt habe.

Bernhard Langer ist unverzichtbar

Dafür bestätigt Dominik Senn die positive Einschätzung. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Relaunch der Porsche European Open und es war ein gelungener Auftakt“, diktierte der Turnierdirektor und Chef des Sportvermarkters „4Sports“ bei seiner Bilanz-Pressekonferenz den Medienleuten in die Notizblöcke.

Mit rund 25.000 Besuchern insgesamt liegt man über den Erwartungen. Weil vorsichtshalber keine formuliert wurden. Mindestens 24.500 Zuschauer oder so kamen ohnehin ausschließlich Bernhard Langers wegen. Als Beleg mag folgender aufgeschnappter Dialog gelten: „Geht‘s Ihr scho‘?“ „Jo, Langer is ja durch!“ Weiterlesen